Warum wird Shopping in Italien jetzt umweltfreundlicher ?
Seit dem 1. Januar dürfen in italienischen Supermärkten und Warenhäusern keine Einkaufstüten aus Plastik mehr angeboten werden. Stattdessen tritt der Kunde den Weg nach Hause entweder mit einer Papiertüte oder einem sog. " Bioshopper" an . Es handelt sich um überwiegend aus Maisstärke gewonnenes Material, das im Gegensatz zu dem bisher gängigen Polyäthylen in wenigen Monaten biologisch vollständig abgebaut sein soll. Dahinter steht die begründete Hoffnung, dass Italiens blühende Landschaften künftig weniger von hässlichem Plastikmüll verunziert werden. Bei den herkömmlichen Einkaufstüten, die infolge menschlicher Nachlässigkeit auch die Flüsse und Meere von Bella Italia massiv verunreinigen, vergehen bis zu ihrer Verwitterung in der Regel mehrere hundert Jahre. In kleinere Schnipsel zerfallen landen sie oft in den Mägen der auch wegen ihrer Eigenschaften als Delikatesse geschätzten Meeresbewohner, die an diesen weniger schmackhaften Zivilisationsrückständen qualvoll verenden. In Italien werden jährlich 30 Milliarden Plastiktüten mit einem Gesamtgewicht von 260.000 Tonnen und einem Vorleistungsaufwand von 430 Tonnen Erdöl "konsumiert". Jede vierte in Europa verwendete Plastiktüte findet im Stieffelland ihren Besitzer . Ein trauriger Rekord. Doch auch das neue ökologische Zeitalter hat seinen Preis: Der Bioshopper wird an der Kasse mit 10 Cents berechnet und kostet damit das Doppelte des oft achtlos entsorgten Pendants aus Kunststoff. Ausserdem ist er deutlich weniger reib- und tragfähig. Meine Frage dagegen lautet: Ist es wirklich zu umständlich oder gar unzumutbar, sich vor dem Einkauf mit einer vielfach wiederverwendbaren Papiertüte oder Stofftasche auszurüsten ? Da erledigt sich die Frage nach Bio oder Öko fast von alleine.
Aldomigra - 5. Jan, 16:59