Warum hat Bella Italia in den letzten Jahren touristisch erheblich an Wettbewerbsfähigket verloren?
Als Urlaubsland liegt Italien nur noch auf Platz 6 der Weltrangliste. Inzwischen ist die Apenninhalbinsel sogar von Deutschland und China überholt worden. Während der vergangenen zehn Jahre war der Anteil an den weltweiten Tourismusausgaben von 5,8 auf 4,8% und der am italienischen Bruttosozialrodukt von 14 auf 10% zurückgegangen. Was ist geschehen ? Es liegt sicherlich nicht nur an den vergleichsweise hohen Hotel- und Restaurantpreisen.
Ein fachlich und sprachlich oft unzureichend ausgebildetes Personal, bürokratische Hindernisse aller Art beim Hotelbau und Politikversäumnisse in Sachen Marketing und Imagepflege (Spanien gibt doppelt soviel für den Tourismus aus) tun ihr Übriges. Da kann auch das viel gepriesene Improvisationsvermögen kaum etwas ausrichten. Zum Glück gibt es jährlich mehr als elf Millionen deutsche Urlauber, deren Liebe zu Bella Italia unerschütterlich bleibt.

Aldomigra - 20. Feb, 13:42
Steigende Preise schrecken ab
Deutsche Jugendliche wählen heute im Internet billige Pauschalreisen und landen dann im August in Ägypten, wo sie vor Hitze das klimatisierte Hotel garnicht verlassen können. Abgesehen von solchen Reinfällen lernen sie auch keine Gleichaltrigen aus der Region kennen, wovon ehemalige deutsche Italienreisende immer noch schwärmen.
Die Gruppe, die Italien treu bleibt, dürfte aber in der Tat konstant bleiben. Es handelt sich um Individualreisende, die wissen, dass am Urlaubsziel nicht nur ein Merkmal (z.B sauberer Strand) abgedeckt sein muss. Es sollten mindestens fünf Aspekte zum Tragen kommen: schönes Wetter, erbauende Landschaft, historische Baukultur, nette Ansprechpartner, gute Gastronomie.