Warum ist die Ausbruchsfreudigkeit des Ätna künftig berechenbarer ?
Zu verdanken ist das den Forschern am Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia , die in Zusammenarbeit mit der Italienischen Weltraumagentur ASI neue Messmethoden zur Tätigkeit von Vulkanen entwickelt haben. Als Experimentierfeld diente der 3.323 Meter hohe und mehr als 600.000 Jahre alte Ätna , der kürzlich von der Unesco zum Weltnaturerbe ernannt worden ist. Mithilfe der neuen Erkenntnisse, so die italienischen Wissenschaftler, können Vulkanausbrüche besser prognostiziert werden. Um die interne Struktur eines Vulkans und seine Funktionsweise zu untersuchen, konnte sich die Wissenschaft bislang nur Informationen bedienen, die von der Vulkanoberfläche selbst oder aus Eruptionsmaterial wie Lava und Asche stammten. Jetzt ist es anhand von Satellitenaufnahmen erstmals gelungen , durch Vulkantätigkeit entstehende Bodenverwerfungen zu messen . Durch Radarsatelliten mit synthetischer Apertur wie Ers/Envisat und Cosmo-SkyMed werden Daten verfügbar, die auch kleinste Veränderungen im Gravitationsfeld eines Vulkans aufspüren. Diese Veränderungen werden seit dem Jahre 2009 regelmässig an Europas grösstem aktiven Vulkan verfolgt . Mit ihrer Hilfe kann auch ohne äusserlich erkennbare Geländedeformationen die unter dem Vulkan vorhandene Magmamenge geschätzt werden. "Anhand neuer numerischer Modelle und Computersimulationen wird es künftig möglich sein, die sich meist überlagernden Vorgänge getrennt zu analysieren und bevorstehende Vulkanausbüche mit höherer Genauigkeit vorherzusagen, " so Projektleiter Eugenio Sansosti.
Aldomigra - 18. Dez, 10:04