
In meinen Augen bedeutet das "Einverleiben" von Eigennamen in die eigene Sprache nur einen zusätzlichen Beitrag zur internationalen Sprachverwirrung. Dabei gibt es dafür überhaupt keinen triftigen Grund. Ein Deutscher beispielsweise bringt auch Fremdwörter wie Napoli oder Venezia ohne grössere Anstrengung über die Lippen. Doch auch einem kaum bereisten Stiefelbewohner kann man, so möchte ich meinen, das Aussprechen von weniger heimeligen Worten wie Würzburg, Frankfurt oder Düsseldorf durchaus zumuten. Fehlversuche werden mit Sicherheit auf das Verständnis und die Hilfsbereitschaft der Deutschen stossen.
Historisches Phänomen
Für neuere Städte wie Berlin oder Düsseldorf gibt es keine Übersetzung, von dem "o" bei Berlin und dem Verzicht des Umlautes bei Düsseldorf im Italienischen mal abgesehen.
Der Verzicht auf Übersetzung gilt auch für weniger bekannte Ortschaften. So gibt es keinen anderen Namen etwa für Bochum oder Bologna, die übrigens vor Jahrzehnten über gleiche Autonummernschilder verfügten.