Warum sind die italienischen Mundarten bereits von Dorf zu Dorf verschieden?
Es ist wohl kein Zufall, dass sich die regionalen Dialekte auf Lokalebene in zahlreichen Facetten manifestieren . Bereits wenige Kilometer vom eigenen Standort entfernt spricht man "anders" und auch die Leute dort sind "irgendwie anders". Die Menschen sind stolz auf ihr Anderssein, eine Art Patriotismus im Kleinen, der unverkennbar den Ursprung eines jeden nachweisen soll. Sozusagen eine dem Qualitätswein ähnliche "Denominazione di Origine Controllata" , die mehr oder weniger offen zur Schau gestellt wird. Nicht ohne Grund ist der "Campanilismo" eines der meist benuzten Worte im italienischen Sprachgebrauch. So mancher ausländische Beobachter benuzt deshalb gerne den Vergleich , wonach es "schwieriger ist , zwei Italiener unter ein Dach zu bringen als einen Sack Flöhe zu hüten." Ich sehe noch eine interkulturelle Variante: Finden zwei Deutsche zusammen, so gründen sie einen Verein. Bei den Italienern reicht bereits einer, um eine neue Partei zu gründen.


Aldomigra - 13. Jan, 10:04